Hi,
heute hat mich eine junge Dame in Eichstätt wegen einer Umfrage im Eichstätter Kurier zum Thema Datenschutz befragt. Mal sehen ob ich es noch einigermaßen zusammenbekomme...
EK: Was halten Sie von den jüngsten Ereignissen mit dem illegalen Verkauf von Bankdaten?
semox: Ich finde das zum Kotzen 😉
Dann gings ein bisschen hin und her über Datenschutz, ob ich der Meinung bin, ob man so etwas besser unterbinden sollte.
Daraufhin habe ich geantwortet, dass es in den Verträgen, den die Mitarbeiter eines Unternehmens unterschreiben mit Sicherheit geregelt ist, dass die Daten der Kunden geschützt sind und keinem Dritten zugänglich gemacht werden. Und es daher relativ schwierig ist für den Staat hier einzugreifen. Einziges Mittel hierzu ist die Härte der Verfolgung wenn solche Skandale auftreten, die dann als Abschreckung dienen. Ich selbst hatte auch von Berufswegen etliche Möglichkeiten personenbezogene Daten zu verkaufen. Darf und mache ich aber nicht.
Nachdem folgte die Frage, ob ich mich wegen dem "Laissez-Fairen" Datenschutz unwohl/eingeschüchert in unserem Staat fühle. Wegen dieser Frage sind wir dann auf die Thematik "Vorratsdatenspeicherung", "Schäuble" und "Stasi 2.0" gekommen.
Nunja, ich hab dann noch angefügt, dass insbesondere bei den Jugendlichen eine hohe Selbstgefährdung ausgeht, da sich diese in diversen Community Sites, dem Social Web (www.bei-uns.de, www.lokalisten.de, www.xing.com, www.myspace.com, www.facebook.com etc.) anmelden und Informationen über sich selbst Preis geben. Im gleichen Zug hab ich mich dann an die Adresse erinnert, die mir der Klaus mal gesteckt hat. BTW: Danke Fuxx! Denn auf www.yasni.de kann man diverse Seiten auf seinen Namen überprüfen lassen und sehen, welche Daten gespeichert sind.
So, soviel dazu, schaun wir mal was der EK dann da draus macht und veröffentlicht...
Was noch ganz lustig war:
Die junge Dame hat mich zuerst am Marktplatz interviewed. Ich hab mich dann auch gewundert, weil sie gar kein Foto von mir machen wollte, da mir die Umfragen vom EK bekannt sind.
Später ist sie dann ins Ordi mit Kamera gekommen und wollte ein Foto und noch weitere Daten von mir.
Die ich aber prompt wegen Datenschutz verweigerte. ;-))
Zitat von Ihr: "Jetz zick halt net so rum!"
Tja, das Foto und die Daten hat sie dann doch bekommen. Soviel zu Datenschutz und den Überredungskünsten von jungen Damen... 😉
via Eichstätter Kurier:
"Missbrauch von Daten war nur Frage der Zeit"
Eichstätt (osm) Nachdem vergangene Woche der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein eine CD mit rund 17.000 Kundendaten zugeschickt wurde, flammte die Diskussion um den Datenschutz in Deutschland neu auf. Die Frage stellte sich, wie sicher denn die eigenen Daten seien und wie man sich am besten vor Missbrauch schützen könnte.
Alex Droog (47), Landschaftsarchitekt aus Denbosch/Niederlande: "Das Thema Datenschutz ist auch in meiner Heimat aktuell. Ich vertraue zwar dem Internet, jedoch gebe ich meine Daten dort nicht leichtfertig weiter, da es mir nicht sehr sicher erscheint. Ich achte genau darauf, wem ich meine Daten gebe. Meiner Bank zum Beispiel vertraue ich in Sachen Datenschutz."Michael Schmidpeter (49), Referent für Altersseelsorge aus Eichstätt: "Onlinebanking ist nichts für mich, ich habe dabei kein sicheres Gefühl. Man musste damit rechnen, dass die persönlichen Daten irgendwann missbraucht werden, denn die technischen Möglichkeiten dazu gab es schon immer. Es war nur eine Frage der Zeit. Woher hätten die Telefonhotlines denn sonst die ganzen Nummern"
Sebastian Kirschner (22), Student aus Kaldorf: "Gerade in den vielen Internetcommunities merkt man nicht, dass Jugendliche Angst um ihre persönlichen Daten haben. Per Suchmaschinen findet man so einiges im Internet über Personen raus, die sich darüber oftmals nicht im Klaren sind. Die Grundlagen zum Datenschutz sind ja gesetzlich vorhanden. In Betrieben ist es sogar vertraglich festgelegt, dass Daten nicht weitergegeben werden dürfen, so gesehen sind unsere Daten eigentlich sicher. Die Schwachstelle heißt Mensch."
Simone Böhner (28), Erzieherin, und Christian Walter (27), Industriemechaniker aus Regensburg: "Wir mögen es nicht, transparent zu sein, doch der Staat weiß eh alles über seine Bürger, dagegen sind wir machtlos. Es wird immer schwarze Schafe und Schlupflöcher geben. Gerade die elektronische Datenverarbeitung bietet Hackern leichten Zugang zu unseren Daten. Deswegen sind wir bezüglich dem neuen biometrischen Reisepass auch sehr skeptisch."
Rudolf Heckl (79), Rentner aus Eichstätt: "Für was gibt es den Datenschutz, wenn er uns Bürger nicht vor Missbrauch schützt? Der Staat und die Regierung sind jetzt gefragt, es ist ihre Aufgabe nun zu handeln."
Von Oskar Merlein
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